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Starkes Spiel mit schwachen Schiedsrichtern

So 29.08.2010
Das "kleine Wintermärchen" mit sieben Bundesliga-Siegen in Folge für den SCC BERLIN hat am heutigen Sonntag eine Unterbrechung erfahren: Spitzenreiter evivo Düren setzte sich in der Sporthalle Sömmeringstraße vor der Saison-Rekordkulisse von 2.150 Zuschauern nach 109 umkämpften und teilweise turbulenten Minuten mit 3:1 (24:26, 25:22, 25:21, 25:23) durch.

Der Hallensprecher hatte bei der Begrüßung eine hübsche Formulierung parat, als er das "Duell der beiden Friedrichshafen-Bezwinger" ankündigte. Etwa zweieinhalb Sätze lang war es eine hochklassige Auseinandersetzung voller Leidenschaft und mit großartigen Ballwechseln. Der wie aus einem Guss aufspielende Gastgeber knüpfte zunächst an die überzeugende Partie in Friedrichshafen an. Eine 1:6-Startphase steckten die Berliner ungerührt weg, schafften bei 9:8 die erste Führung und bauten diese auf 18:13 aus. Vor allem mit den Flatteraufgaben von Felix Fischer und Sebastian Prüsener hatte Dürens Annahme Probleme. Gästecoach Mirko Culic, einst in der Sömmeringhalle für den SCC erfolgreich auf der Bank, wechselte früh. Sein Team kam auf 22:22 heran, doch die Hausherren schafften das umjubelte 26:24.

SCC-Diagonalangreifer Falko Steinke, der am Donnerstag im Training eine schwere Kreuz- und Innenbandverletzung erlitten hatte und mit einer Monate währenden Pause rechnen muss, schien Pech und Beschwerden auf seinem Platz in der dritten Reihe (nach Spielerbank und Presse) vergessen zu haben, denn im zweiten Durchgang sah auch er ein ähnliches Bild: Der Gast zog in Front, der SCC arbeitete sich mit einer kompakten Mannschaftsleistung auf 14:14 heran und schien beim 20:19 wieder die bessere Ausgangsposition zum Satzgewinn zu besitzen. Doch der am Ende erfolgreichste Punktesammler (23) des Spiels, der Venezolaner Heriberto Quero, führte seine Crew letztlich zum verdienten 1:1 Satzausgleich.

Im dritten Abschnitt vermochte der Tabellendritte SCC seine Vorsprünge von 9:4 und 18:15 nicht ins Ziel zu bringen. Trotz aller Bemühungen der Mannen um Kapitän Jaro Skach, trotz taktischer Wechsel und Manöver durch SCC-Bankchef Michael Warm. Und so sehr man die Bemühungen auf der Gegenseite, vor allem von Quero und dem eingewechselten Tim Elsner anerkennen muss - zum Bruch im Spiel der Gastgeber trug die 1. Schiedsrichterin Heike Kraft maßgeblich bei. Hatten sie und der zweite Schiri Göran Voigt schon im ersten Durchgang mit strittigen oder Fehlentscheidungen für Missmut auf dem Parkett und auf den Rängen gesorgt, so brachte sie im dritten Satz den SCC mit unterschiedlichen Interpretationen bei gehaltenen Bällen oder Antennenberührungen zeitweilig deutlich "von der Rolle". Es spricht Bände, wenn Dürens Oldie Sven Anton beim Seitenwechsel den Kopf schüttelt und entschuldigend die Achseln für einen "geschenkten Satz" hebt und Zuspieler Ilja Wiederschein meint: "Sorry, die Schiedsrichterin haben nicht wir mitgebracht."

Schon beim letztjährigen Halbfinale in Düren hatten die Berliner die Leistung der Unparteiischen moniert und zum diesjährigen Saisonauftakt in Moers hatte sich MSC-Star Georg Groszer jr. trotz des Erfolges über den SCC über ihre Spielleitung erregt. "Das Spiel, das über weite Strecken ein wirklich gutes Spitzenspiel war, hat eine solche Schiedsrichterleistung nicht verdient", sagte hinterher SCC-Manager Kaweh Niroomand.

Man habe ja vorher schon Bedenken gegen die Spielleiterin gehabt, sagte SCC-Trainer Warm, "aber wir wollten uns davon nicht beeinflussen lassen. Leider müssen wir uns aber auch vorwerfen, nach den wiederholten Fehlentscheidungen im dritten Satz die Kontrolle über das Match verloren zu haben, während Düren seinen Stiefel runtergespielt hat". Der Ausfall von Falko Steinke sei bitter für den Saisonverlauf, wenngleich der wie ein Löwe kämpfende Jovan Vukanovic auf der Diagonalposition "seine Aufgabe gut erfüllt" habe: "Jetzt müssen wir mit zehn Spielern die Saison zu Ende bringen." Unter dem Strich zeige die Formkurve des SCC deutlich nach oben. Doch Manager Niroomand sagt auch: "Wir können zur Zeit gegen einen Gegner wie Düren nur mithalten, wenn alles optimal in unserem Spiel läuft."

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