Foto: Eckhard Herfet

Trainer Stelian Moculescu verzichtete nach der verdienten 1:3-Niederlage in Hamburg auf Wechselspiele und setzte auch im Volleyballtempel wieder auf die Dienste von Robert Kromm, Adam White, Aleksandar Okolic, Graham Vigrass, Paul Carroll, Pierre Pujol und Luke Perry.

Die BR Volleys fanden von Beginn an den nötigen Druck im Aufschlag und konnten immer wieder erfolgreich aus der Block-Abwehr punkten. Reihenweise schulbuchmäßige Angriffe durch Carroll, White oder Kromm waren die Konsequenz (8:4). Mitte des ersten Durchgangs packte dann auch der Block, allen voran Vigrass, mit direkten Punktgewinnen zu (12:5, 17:10). Insbesondere mit den Aufschlägen von Okolic hatten die Gäste Annahme große Probleme (21:11), sodass kurze Zeit später gleich acht Satzbälle zu Buche standen (24:16). Jeder einzelne Zähler dieses komfortablen Vorsprungs war bitter nötig, denn als Adam Kocian zum Service antrat, begann das große Nervenflattern und White konnte erst die achte Gelegenheit zum Satzgewinn nutzen (25:23).

Beflügelt von seiner Aufholjagd legte das hochmotivierte SVG-Team von Coach Stefan Hübner im zweiten Satz vor, weil Kromm mehrfach in der Annahme patzte (1:4). Aber der Deutsche Meister fing sich schnell wieder. Okolics vermeintlicher Ausgleich wurde zwar zunächst von Schiedsrichter Mattner als „gehoben“ weggepfiffen (6:8), doch nach der technischen Auszeit punktete der Serbe gleich zweimal im Block (9:8). Anders als noch im letzten Aufeinandertreffen hatten die Moculescu-Schützlinge Ryan Sclater deutlich besser im Griff. Sein Angriff ins Aus bescherte den nächsten Breakpunkt (13:11). Nach einem Servicewinner von Kromm (15:12) schlug die Stunde von Pujol. Der Franzose war ein ums andere Mal in der Abwehr zur Stelle und belohnte sich dann auch noch mit einem Block (23:18). Deutlich weniger Anläufe benötigen die Hauptstädter nun, um den nächsten Satzgewinn perfekt zu machen (25:20).

Auch wenn den Berlinern bis dato kein Annahmefehler unterlief, war genau dies die Achillesferse im dritten Durchgang. Lange gaben die Lüneburger den Ton an, weil Carroll zweimal im Block hängen blieb (6:8). Erst ein spektakulärer Block von White küsste die Gastgeber wach, die sich nach einer Aufschlagserie von Pujol zurückmeldeten (11:11). Die Niedersachsen gaben sich aber noch lange nicht geschlagen, da mussten erst weitere direkte Aufschlagpunkte von Carroll und Kromm herhalten, um ein Punktepolster zu schaffen (19:17). Nach einer letzten Moculescu-Auszeit waren es der starke Okolic sowie MVP Kromm, die den Heimsieg und Einzug ins Halbfinale perfekt machten (25:22).

Der “silberne MVP“ Adam Kocian bilanzierte: „Es war in meinen Augen ein enges Spiel. Wir haben uns nach unserem Heimsieg gut auf dieses Match vorbereitet. Wir wollten mit Herz und Leidenschaft spielen. Was uns noch zu einem wirklichen Topteam fehlt, ist die Konstanz in der „Crunchtime“. Diese Playoffs haben uns noch einmal Freude bereitet. Wir hätten gern in der Hauptrunde eine noch bessere Platzierung erreicht, dann wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen. Dennoch können wir zufrieden sein.“

Etwas anders war die Stimmung bei den BR Volleys, die in dieser Saison möglichst noch mehr erreichen wollen als den nun geschafften Halbfinaleinzug. „Wir haben das gesamte Match über gut aufgeschlagen und dabei wenig Fehler gemacht. Es gab dennoch viele längere Ballwechsel, wovon wir die meisten für uns entscheiden konnten. Man hat heute wieder gesehen, was der Heimvorteil für uns ausmacht. Wir werden auch am Samstag gegen Frankfurt mit unseren Fans alles geben“, schwor der Berliner Co-Kapitän Paul Carroll seine Männer und die Zuschauer bereits auf das nächste Playoff-Heimspiel gegen Frankfurt ein. Tickets gibt es hier: http://bit.ly/PlayoffHF_BRVUVR