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Supercup 2016: Dresdens Coach Alex Waibl im Interview

Di 09.08.2016
Alexander Waibl ist eigentlich zu beneiden. Gleich dreimal in Folge hat der Coach mit den Volleyballerinnen vom Dresdner SC die Deutsche Meisterschaft gewonnen. In der abgelaufenen Saison gelang dem 48-Jährigen mit seinen Spielerinnen sogar der Gewinn des Doubles. Doch wer genau hinschaut, kann durchaus die eine oder andere Sorgenfalte auf der Stirn des Trainers erkennen. Vor der neuen Saison, die am 16. Oktober in der Mercedes-Benz Arena in Berlin mit dem Volleyball Supercup 2016 eröffnet wird, warnt Waibl vor der „bärenstarken, gewachsenen Mannschaft“ vom Rivalen aus Stuttgart.

2016-08-09

Foto: Conny Kurth


Herr Waibl, Geld allein macht nicht glücklich, sagt der Volksmund - Erfolg aber wohl auch nicht. Oder wie erklären Sie sich, dass ausgerechnet nach dem Doublegewinn so viele Spielerinnen das Team verlassen haben?
Alexander Waibl: Nun, wenn wir so viel Geld zur Verfügung hätten, wie unsere europäischen Wettbewerber, dann würde das vielleicht ein bisschen anders aussehen. Dazu kommt, dass alle Spielerinnen, die wir gerne gehalten hätten, zwei Jahre oder länger in Dresden waren. Es ist normal, dass diese Spielerinnen nach großen Erfolgen neue Herausforderungen suchen. Das war in Schwerin vor drei Jahren nicht anders.

Mit Lisa Stock, Louisa Lippmann und Lisa Izquierdo haben sich drei sehr junge, deutsche Spielerinnen aus Dresden verabschiedet. Fehlt es den Spielerinnen manchmal an Geduld, sich die entsprechenden Einsatzzeiten zu erarbeiten?
Waibl: Das muss man differenziert betrachten. Izzy [Lisa Izquierdo; Anm. der Red.] hat vier Jahre bei uns gespielt - die meiste Zeit als Stammspielerin. Im vergangenen Jahr hatte sie einen kleinen Leistungsknick und sucht nun nach einer neuen Aufgabe. Lisa Stock wollte eine Ausbildung machen und gleichzeitig erster Libero sein. Dafür hätten wir Myrthe Schoot wegschicken müssen, das wollten wir nicht. Loui [Louisa Lippmann; Anm. der Red.] entwickelt sich permanent und für sie ist eine Veränderung im Zweijahrestakt super. 

Dafür kommt mit Mareen Apitz eine großartige Zuspielerin zurück nach Dresden. Wie wichtig ist sie – auch als Identifikationsfigur – für das Team?
Waibl: Es ist immer schön, wenn Spielerinnen, die im eigenen Verein groß geworden sind, zurückkehren und ihre Erfahrungen aus dem Ausland einbringen können. Ich glaube, die Fans freuen sich riesig darüber, aber natürlich auch auf die anderen Mädels.

Apropos Team: Wenn so viele Spielerinnen gehen, nach welchen Gesichtspunkten stellt man dann eine neue Mannschaft zusammen? Immerhin ist man in Sachsen nach drei Meisterschaftstiteln in Folge ja sehr erfolgsverwöhnt…
Waibl: Zunächst einmal muss man sich innerhalb seines Budgets bewegen und dieses ist kommende Saison nach aktuellem Stand deutlich kleiner. Insgesamt versuchen wir immer wieder hungrige, entwicklungsfähige und leistungsbereite Spielerinnen zu finden. Ich glaube, das ist auch dieses Mal gelungen.

Im Oktober startet die neue Saison. Wie realistisch ist es, vom erneuten Gewinn der Deutschen Meisterschaft zu träumen?
Waibl: Daran ist heute nicht zu denken. Stuttgart hat eine bärenstarke, gewachsene Mannschaft, die schwer zu schlagen sein wird. Wir werden sehen, was für uns möglich ist.

Bevor es in der Meisterschaft um Punkte geht, können Sie mit dem Dresdner SC am 16. Oktober gleich den ersten Titel gewinnen. In der Berliner Mercedes-Benz Arena geht es um den Volleyball Supercup 2016. Freuen Sie sich auf diesen Wettbewerb?
Waibl: Sehr! Ich finde die Veranstaltung klasse und bin beeindruckt, was die Liga für diesen Wettbewerb schon alles auf die Beine gestellt hat.

Der Gegner in Berlin ist der Allianz MTV Stuttgart. Zuletzt war das Team aus Baden-Württemberg Ihr größter Rivale. Wer ist im Oktober Favorit und warum ist das so?
Waibl: Wie schon gesagt, Stuttgart wird kommende Saison für alle schwer zu schlagen sein. Zu einer starken Vorjahresmannschaft kommen Topleute wie Sandor, Grant und Whitney. Dazu kommt, dass Stuttgart nahezu komplett in der Vorbereitung ist, während unsere Mannschaft vor dem Supercup nur wenige gemeinsame Trainingstage haben wird. Aber wir werden sehen. Man weiß nie, was in einer so frühen Phase der Saison passiert.

Quelle: VBL

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