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BR Volleys im Europacup-Finale!

Sa 19.03.2016

Die BR Volleys haben Historisches vollbracht und stehen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in einem europäischen Endspiel. Am Samstagabend besiegten die Hauptstädter Knack Roeselare in der Berliner Max-Schmeling-Halle mit 3:0 (25:14, 25:21, 25:18), nachdem man am Dienstag bereits mit 3:2 in Belgien erfolgreich war. Das Team von Trainer Roberto Serniotti trifft nun im CEV-Cup-Finale auf Gazprom Surgut, das im rein russischen Duell gegen Dynamo Moskau für eine Überraschung sorgte.


2016-03-19

Foto: Eckhard Herfet


Roberto Serniotti konnte aufatmen, denn mit Robert Kromm und Francesco De Marchi meldeten sich gleich zwei seiner Spieler nach Krankheit bzw. Verletzung zurück. Kapitän Kromm begann dann auch sofort wieder in der Startformation und neben ihm Zhukouski, Lotman, Carroll, Fischer, Le Goff und Libero Shoji.

Der Pokalsieger 2016 startete vor ohrenbetäubendem Lärm in der Max-Schmeling-Halle fokussiert in dieses Endscheidungsspiel (5:2). Das gesamte Team wirkte vom ersten Ballwechsel an zielstrebig und konnte sich mit starken Aufschlägen von Le Goff weiter absetzen (12:7). Die Berliner ließen im Angriff so gut wie keine Gelegenheit aus und auch im Block packte man regelmäßig zu (16:8). Zuspieler Zhukouski verteilte die Bälle geschickt und verlud ein ums andere Mal den gegnerischen Bock (19:8). Trainer Serniotti gab nun Kromm eine Verschnaufpause und brachte Schott ins Spiel. Wenig später schlug Lotman den belgischen Block an, bescherte den Hausherren zehn Satzbälle (24:14) und Youngster Schott verwandelte gleich den ersten zur umjubelten 1:0-Satzführung.

Kromm kehrte ins Team zurück und nach ausgeglichenem Beginn in Durchgang zwei griff der BR Volleys-Block in Person von Le Goff und Zhukouski gleich mehrfach. Auf diese Weise ging das Heimteam erneut schnell in Führung (7:4). Der Hauptstadtclub zeigte nun sein komplettes Repertoire, glänzte auch durch gute Abwehraktionen und Punktesammler Carroll vollendete mehrmals spektakulär (12:9). Die Gäste aus Belgien ließen aber nicht locker und verkürzten, als Hauptschiedsrichter Markov seinen Linienrichter nach strittiger Entscheidung gesondert zurate zog (14:12). Wenige Ballwechsel später waren die alten Kräfteverhältnisse wiederhergestellt. Zhukouski verwandelte den zweiten Ball direkt (21:15). Die Männer in Orange ließen sich fortan nicht mehr aus dem Konzept bringen und Le Goff verschaffte seinen Farben vier Satzbälle (24:20). Im zweiten Anlauf von Carroll war dann auch dieser Durchgang in trockenen Tüchern (25:21).

Kromm und Co. bestachen in Satz drei weiterhin mit guter Annahme und aufopferungsvoller Abwehr (4:1). Dies gab Regisseur Zhukouski alle Optionen, seine Mitspieler in Szene zu setzen und zur technischen Auszeit war der BR Volleys Express schon wieder auf einem guten Weg (8:5). Den Gäste zeigten jetzt, dass sie nicht nach Berlin gekommen waren, um ganz ohne Satzgewinn die Heimreise antreten zu müssen, und kämpften sich zurück (11:11). Nach einer Serniotti-Auszeit besannen sich die BR Volleys wieder auf ihre Stärken und eine fulminante Aufschlagserie von Diagonalangreifer Carroll brachte den Hauptstadtclub endgültig auf die Siegerstraße (19:13). Nach einem weiteren Kromm-Ass war der Kampfgeist der Belgier geknackt (22:15) und dem Topscorer Carroll war es vorbehalten, den Finaleinzug perfekt zu machen (25:18). Anschließend kannte der Jubel im Volleyballtempel keine Grenzen.

Coach Roberto Serniotti ist seit Wochen begeistert von der Einstellung seines Teams: "Ich bin überglücklich. Meine Spieler sind auch heute wieder zur Höchstform aufgelaufen und haben gezeigt, was sie können. Der Unterschied zum Gegner war, dass wir von der ersten Minute an komplett fokussiert waren und dass wir in der Annahme großartig gearbeitet haben." Der Italiener dachte im Moment des Triumphs aber nicht nur an die Männer auf dem Parkett: "Ein großer Dank geht an das gesamte Team um die Mannschaft herum, durch deren Einsatz wir uns auch auf dieses Spiel perfekt vorbereiten konnten. Ich freue mich sehr, dass das Team nun fast wieder komplett ist und widme diesen Sieg meinem Sohn, der gerade 18 Jahre alt geworden ist."

Im CEV-Cup-Endspiel treffen die BR Volleys auf Gazprom Surgut aus Russland. Der Klub aus Sibirien machte nach klarer Hinspiel-Niederlage bei Dynamo Moskau die Überraschung perfekt und buchte im "Golden Set" das Finalticket. Das Finalhinspiel in der Berliner Max-Schmeling-Halle steigt bereits in zehn Tagen (29. März, 19.30 Uhr). Der CEV-Cup-Sieger 2016 wird dann am 02. April beim Rückspiel in Russland ermittelt.

Die Fotogalerie zu diesem furiosen Europacup-Abend ist <<< HIER >>> einsehbar.

 

Trainer Roberto Serniotti startete mit Diagonalangreifer Paul Carroll, den Außenangreifern Robert Kromm und Ruben Schott, den Mittelblockern Nicolas Le Goff und Felix Fischer, Zuspieler Tsimafei Zhukouski sowie Libero Erik Shoji.
 
Erst am Morgen hatte die Volleyball Bundesliga aufgrund nicht erfüllter Lizenzauflagen den Abzug von sechs Punkten vom Konto der VSG Coburg/Grub bekannt gegeben, womit die Mannschaft bereits vor der Partie als Absteiger feststand. Um ihr vorerst letztes Match in der Eliteliga angemessen zu zelebrieren, waren die Oberfranken mit zahlreichen Fans nach Berlin gereist. Trotz dieser Unterstützung und eines engagierten Auftritts der Gäste erspielten sich die Hausherren schon früh einen Vorteil (8:6). Eine stabile Abwehrleistung ermöglichte es Serniottis Schützlingen ein variables und schnelles Angriffsspiel aufzuziehen, das den Gegner zunehmend unter Druck setzte (16:9). Fokussiert baute der Favorit seine Führung aus (23:14), ehe Carroll nach einem umkämpften Ballwechsel zum ersten Satzball punktete. Ein Angriff der VSG ins Aus besiegelte schließlich das ungefährdete 25:14 zugunsten der Hauptstädter.
 
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (6:6) brachte Schott die Berliner mit zwei Aufschlagassen auch im Folgesatz schnell in Führung (9:6). Doch Konzentrationsfehler der Männer in Orange ließen die Gäste wieder herankommen (11:11). Mit bärenstarken Angriffen leitete der Australier Carroll schließlich den Endspurt ein (19:15, 23:16) und Arpad Baroti, kurz zuvor für Carroll eingewechselt, brachte den BR Volleys den nächsten Satzball, der im zweiten Versuch durch einen Coburger Aufschlagfehler zum 25:17 entschieden wurde.
 
Mit Sebastian Kühner für Zhukouski auf der Zuspielposition hielten die Berliner den Druck in der Folgezeit hoch und ließen das VSG-Team auch im dritten Satz nicht ins Spiel kommen. Zwar präsentierte sich Coburg kampfstark, die BR Volleys aber agierten konsequent und gingen erneut früh in Front (9:6). Zwischenzeitlich kamen die Gäste zwar bis auf einen Zähler heran (11:10), aber Kapitän Kromm brachte sein Team mit einer Aufschlagserie zurück in die Erfolgsspur (18:11). Ein letztes Aufbäumen des Absteigers (22:18) kam zu spät, denn die Hausherren wollten keineswegs in die Verlängerung. Einmal mehr war es Kromm, der per Angriff nach 70 Spielminuten zum 25:20 und 3:0-Matchgewinn vollendete.
 
VSG-Trainer Itamar Stein bilanzierte das Spiel mit gemischten Gefühlen: „Wir haben es den BR Volleys heute insgesamt zu leichtgemacht, auch wenn sie natürlich klar besser sind. Das Match war okay, aber nicht mehr. Ich denke, wir haben uns mit Anstand verabschiedet.“ Auch zur finanziellen Situation seines Vereins äußerte sich Stein: „Es war unsere Aufgabe, diese Saison auf einem wirtschaftlich soliden Fundament zu bestreiten. Das haben wir nicht geschafft. Ich hoffe, wir werden dafür in der Zukunft bessere Lösungen finden.“
 
Bei Berlins MVP Arpad Baroti fiel das Fazit am Samstag erwartungsgemäß positiv aus: „Ich freue mich sehr über diesen klaren 3:0-Erfolg. Wir hatten auf alle Coburger Bemühungen immer die richtige Antwort. Nun haben wir am Dienstag ein ganz wichtiges Spiel vor uns, für das wir alle Kräfte bündeln müssen“, lenkte der Diagonalangreifer den Fokus bereits auf das schwierige CEV-Cup-Halbfinale gegen Knack Roeselare.
 
Auch Coach Roberto Serniotti zeigte sich mit dem Hauptrundenabschluss seines Teams zufrieden: „Ich freue mich über das Ergebnis und die konzentrierte Vorstellung meiner Mannschaft. Das war ein gutes Training ohne Druck für die kommenden Aufgaben. Ich konnte wieder alle Spieler einsetzen und jeder Einzelne hat seinen Job wirklich gut gemacht.“ Auch der Italiener richtete seinen Blick bereits auf die bevorstehenden internationalen Aufgaben: „Meine Spieler sind erfahren genug und wissen um die große Bedeutung dieser beiden Spiele. Uns erwarten zwei großartige Duelle gegen eine europäische Spitzenmannschaft. Sollten wir es am Ende tatsächlich schaffen, in das Finale einzuziehen, wäre das ein riesiger Erfolg für den Verein.“ 
 
lmt

 

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